Post by Andreas BoruttaSobald eine hinreichende Menge gesammelt ist, karre ich sie zum
Schrotthändler um die Ecke. Ich vermute, dass dort die Chance zur
stofflichen Verwertung höher ist als bei unserer normalen städtischen
Müllsammlung (Wertstofftonne heißt das Ding hier in Berlin). Aber
vielleicht täusche ich mich darin auch.
Metalle werden recht zuverlässig herausgeholt.
Als erstes kommt ein dicker Magnet, der die Eisenteile raus fischt.
Danach dasselbe nochmal mit einem Welchsel-Magnetfeld, was dann auch die
NE-Metalle erwischt.
Problematisch ist primär, wenn Leute Verpackungen unterschiedlicher
Materialien ineinander stecken. Naja, und natürlich die Fehlwurfquote.
AFAIK liegt die in der Größenordnung 50%. Wobei Fehlwurf natürlich
Definitionssache ist. Aus Sicht des DSD ist alles ein Fehlwurf, wofür
der Erstinverkehrbringer nicht bezahlt hat. Mit Recyclebarkeit hat das
nur mittelbar zu tun. Tetrapacks sind z.B. nicht sinnvoll recyclebar.
Nach heutigem Ermessen ist das DSD ein Anachronismus, der eine sinnvolle
Recyclingquote eher verhindert. Maschinelle Sortierungen sind wesentlich
besser als alles, was Menschen zuhause tun. Die Reinheit und damit der
Wert der Recyclingstoffe ist bei automatischen Sortierungen viel höher
als bei manuellen Verfahren.
Wir bräuchten lediglich getrennte Sammlung für Substanzen, die massive,
vor allem feuchte Verunreinigungen verursachen. OK, das funktioniert
auch nicht immer, wie Babywindeln in der Gelben Tonne regelmäßig beweisen.
Ich habe vor Jahren mal eine Sortiermaschine für Kunststoff gesehen, die
keinerlei Kennzeichnung brauchte. Es wurde einfach alles geschreddert,
dann auf ein breites Band verteilt und runter fallen lassen. Im Flug
wurde dann das Material per RFA ermittelt und mit kleinen Luftdüsen die
Flugbahn für jedes Teilchen so verändert, dass es im richtigen Container
landet. Ein großer Speiskübel Granulat hat vielleicht ein, zwei Minuten
gebraucht. In einem Durchgang konnten immer 3 Materialien aussortiert
werden. Der 4. Container für Teilchen ohne Flugbahnänderung war Restmüll.
Marcel