Post by Jan NovakPost by Jan Novakmeine Tochter ist noch für 2 Jahre in USA (Studium) und hat dort ihr
Mobiltelefon mit einer lokalen SIM Karte.
Sie muss aus Deutschland angerufen werden können, aber ein solcher Anruf
kostet sie recht viel Geld (~1 US$ / Min).
Falls Fritz!Box zuhause und WLAN am Smartphone-Standort, was spricht
gegen Wireguard?
ich habe zu Hause einen Glasfaseranschluss ohne Telefon.
Telefon war früher direkt ans Kupferkabelnetzt der Telekom angeschlossen -
das war das mit den TAE-Steckern. Heutzutage wird das gar nicht mehr
verbaut, sondern geht per VoIP über dasselbe Kupferkabel, bloß daß quasi ein
kleines Kästchen dazwischen ist - der Router.
Ich skizziere mal die einfachste und wahrscheinlich auch preisgünstigste
Lösung, die sieht so aus:
1. Ein Fritz!Box-Router mit DECT-Zentrale (s.2.) für den Anschluß von PC,
Apple oder Android-Gerät fürs heimische Internet.
2. Fritz!Box-Router benötigt eine DECT-Zentrale (haben die allermeisten) für
den Anschluß kabelloser DECT-Telefone (nicht nur solcher von AVM, auch wenn
das vorteilshaft ist).
3. Die damit verbundenen DECT-Telefone telefonieren per VoIIP über die
Internet-Leitung. Das Transportmedium - Kupferkabel, Glasfaser, Funk etc.
spielt nur für die Auswahl der passenden Fritz!Box eine Rolle.
4. Da telefonieren über DECT geht bräuchte der Router noch nicht mal WLAN.
5. Fritz!Boxen kommen mit integriertem Wireguard-Protokoll, dessen
Einrichtung ist daher auch von Anfängern zu meistern. Prinzipiell könnte
nämlich auch ein anderer Wireguard-fähiger Router verwendet und konfiguriert
werden.
6. Es wird quasi als "Übersetzung" noch ein sog. DynDNS-Service gebraucht.
AVM, der Fritz!Box-Hersteller, stellt dafür den MyFRITZ!-Service (kostenlos)
zur Verfügung, man muß sich bzw. seine Fritz!Box dort lediglich einmal
registrieren.
7. Auf dem anzurufenden Smartphone wird die Wirguard-Open-Source-Software
installiert. Gibt es für Android und iOS. Sie ist zuständig für das Senden
und Empfangen der Telefonie via Internet, d.h. das Smartphone benötigt dann
eine Internet-Anbindung, üblicherweise per WLAN
Das ist alles.
Das Smartpone verbindet sich einmal mit der heimischen Fritz!Box, meldet
sich dort an und hält im optimalen Fall die Verbindung kontinuierlich
aufrecht. Im weniger optimalen Falle muß die Verbindung manuell durch
Tastendruck in der Wireguard-App erneut aufgebaut werden.
Bei bestehender Wireguard-Verbindung verhält sich dann das Smartphone so,
als ob es über ein VPN in dem heimischen Router eingeloggt wäre: Der ganze
Internetverkehr des Smartphones geht verschlüsselt übers Internet in die
heimische Fritz!Box und erst von dort unter heimischer Kennung in die weite
Internet-Welt. Bei abgeschalteter Wireguard-Verbindung erfolgt Zugang ins
Internet wie bisher übers WLAN.
Gleichzeitig macht eine Fritz!App das Smartphone zu einem lokal erreichbaren
DECT-Telefon, d.h. an der Fritz!Box von außen oder vom DECT-Teilnehmerkreis
ankommende Telefonate können das Smartphone klingeln lassen und es kann mit
dem Smartphone über die Fritz!App zu den normalen Internetkosten, i.d.R.
also pauschal, telefoniert werden. Normales Telefonieren geht mit dem
Smartphone natürlich wie bisher auch.
Enthält der heimische Telefonanschluß mehrere Rufnummern, dann kann eine
davon exklusiv auf das Smartphone gelegt werden, und das Smartphone ist dann
unter dieser heimischen Rufnummer zu für den Anrufer üblichen Konditionen
als normaler deutscher Festnetzteilnehmer erreichbar, egal wo auf der Welt
es sich gerade befindet, Hauptsache, es hat Internetverbindung, sprich
WLAN-Zugang, und ist eingeschaltet.
Abgesehen vom Router fallen also keine extra Kosten an, der Zeitaufwand hält
sich in Grenzen.