Moin
Post by Christoph GartmannPost by Rainer HuebenthalBloedsinn. In Schleswig Holstein ist in den letzten Jahren die
Strochpopulation um 5 % gewachsen. Die Zahl der
Neugeborenen ebenso. Korrelation = 100%. Sagt das jetzt
irgendwas au, ob der Stroch die Kleinen Kinder bringt. Nach
deiner Meinung schon, Korrelation reicht ja auch.
Das ist zwar eine Korrelation, aber keine eindeutig nachgewiesene.
Naturelich ist das eine Korrelation. Eine Korrelation sagt
nichts anderes aus, wie gut eine
Relation/Funktionsvorschrift auf eine gegebene Menge
von Messpunkten passt. In diesem Fall ist die Korrelation
des einfachen grapen a = mx + b r = 0.91. Das ist eine sehr
gute Korrelation.
Post by Christoph GartmannEntferne mal
die Stoerche und beobachte die Entwicklung der Neugeborenen dann und dann noch
das Ganze umgekehrt.
Irrelevant fuer das mathematische Modell der Korrelation. Die
mathematische Korrelation interessiert sich nicht fuer die
Korrektheit des Ansatzes noch fuer irgendeine Kausalitaet.
Die kann man beliebig hineininterpretieren. Nur hier ist der
Bloedsinn sofort einsichtig.
Post by Christoph GartmannAber um bei Deinem Beispiel zu bleiben, das wird gern in Statistik-Vorlesungen
herangezogen, weil es in der Tat eine weitgehende Korrelation zwischen
Storchenentwicklung und Geburtenhaeufigkeit in Deutschland seit 1930 gibt.
Wenn man allerdings genau nachdenkt, haben beide Entwicklungen aber eine
gemeinsame Ursache, sie haenge also nicht voneinander aber beide von
gemeinsamen Faktoren ab.
Das ist bereits das Nachdenken ueber die kausalen Zusammenhang
dieser Korreltation.
Diese MEthode ist aber unwissenschaftlich, erst etwas zu
messen, dann eine Korrelation zu entdecken und dann zu
staunen.
Nimm den Stadtplan von Hamburg, besorge dir die Sterbedaten
der Krebstoten der letzen 10 Jahre und markiere ihren Wohnort mit
einem Punkt. Du wirst lokale Haeufungen feststellen. Und an diesen
Haeufungen wird sich irgendwas befinden, ein AKW, eine
Muellverbrennungsanlage, ein Autobahnkreuz oder eine
Mobilfunkantenne. Was sagt das jetzt genau aus? Richtig: nichts.
Post by Christoph GartmannNich die Methoden sind falsch, sondern es werden methodische Fehler gemacht.
Nope. Es wird irgendetwas ausgerechnet, ein vermeintlicher
Zusammenhang entdeckt und Hurra geschrieen.
Post by Christoph GartmannDass man mit Statistik alles beweisen kann, ist ein Vorurteil derer, die sie
nicht verstehen.
Das ist kein nacktes Vorurteil. Denn die Daten werden
anschliessend verwendet, um etwas auszusagen. Und die
Methoden der Statistik sind so komplex und vielfaeltig, das ich
mir nur das entsprechende Modell aussuchen muss um meine
Aussage zu beweisen oder zu belegen. Auf nichts anderem
beruht Nostradamusvorhersahemurks, Horoskopluegerei (die
im nachhinein betrachtet sogar extrem schlechte Korrelation
bietet, wenn man die vorhergesagten Ereignisse mit
Beruecksichtigt) und auch in der Medizin arbeiten Leute, die
ausser 1-2 Semeter Mathe Ergebnisse publizieren.
Post by Christoph GartmannDie Statistik an sich ist wertfrei. Von ihr produzierte
Parameter muss man verstehen, damit man sie richtig bewerten kann.
Das kann Otto Normalvrebraucher nicht. Er ist nicht in der
Lage und hat nicht das entsprechende Hintergrundwissen,
das zu durchleuchten. Ausserdem mag er einfache
Erklaerungen: AKWs verursachen Krebs, Mobilfunk ist
schaedlich, Magente heilen, Zahnpasta ist klinisch
getetestet.
cu
Rainer
--
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