Discussion:
Kristallglas für Mikrowelle?
(zu alt für eine Antwort)
dani hild
2004-12-30 15:50:19 UTC
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Hallo,

ich habe eine Schale aus Kristallglas geschenkt bekommen. Kann ich die
auch in der Mikrowelle verwenden?
Befürchte beinahe nicht ;-( Wäre ärgerlich.
Ein Aufleber gabs auch. Stand aber nur "Kristallglas" drauf.

gruß
dani
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Ernst-Peter Nawothnig
2004-12-30 18:08:57 UTC
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Post by dani hild
Hallo,
ich habe eine Schale aus Kristallglas geschenkt bekommen. Kann ich die
auch in der Mikrowelle verwenden?
Für die Mikrowelle gilt: Glas ist Glas, also vom Material her ja. Es
darf nichts Metallisches dran sein, und es gibt kompliziert geformte
bzw. mehrteilig zusammengesetzte Glasgeräte, denen man generell keine
Wärmespannungen zumuten sollte, aber eine Schale gehört wohl nicht dazu.
Ernst-Peter
Joachim Boensch
2004-12-30 23:12:11 UTC
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Post by Ernst-Peter Nawothnig
Für die Mikrowelle gilt: Glas ist Glas, also vom Material her ja. Es
darf nichts Metallisches dran sein, und es gibt kompliziert geformte
bzw. mehrteilig zusammengesetzte Glasgeräte, denen man generell keine
Wärmespannungen zumuten sollte, aber eine Schale gehört wohl nicht
dazu. Ernst-Peter
Bei Kristall denke ich an Bleikristall. Wie verhält sich der in der
Mikrowelle? Da ist ja jede Menge Metall drin, obwohl man nichts sieht.

Grüße

Joachim


--
reality.sys has corrupted
restart universe?
Y/N
Ernst-Peter Nawothnig
2004-12-30 23:48:32 UTC
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Post by Joachim Boensch
Post by Ernst-Peter Nawothnig
Für die Mikrowelle gilt: Glas ist Glas, also vom Material her ja. Es
darf nichts Metallisches dran sein, und es gibt kompliziert geformte
bzw. mehrteilig zusammengesetzte Glasgeräte, denen man generell keine
Wärmespannungen zumuten sollte, aber eine Schale gehört wohl nicht
dazu. Ernst-Peter
Bei Kristall denke ich an Bleikristall. Wie verhält sich der in der
Mikrowelle? Da ist ja jede Menge Metall drin, obwohl man nichts sieht.
Keineswegs. Glas = geschmolzenes Metalloxidgemisch, ohne jegliche
metallische Eigenschaften. Sonst würde es ja auch mit Kalzium, Kalium,
Natrium und Silizium, den Hauptbestandteilen in üblichen Gläsern, nicht
funktionieren. Geht aber, weil sie als Oxide vorliegen. Beispiel Eisen =
Metall, Rost = Eisenoxid.
Ernst-Peter
Florian Kruse
2004-12-31 00:05:18 UTC
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Post by Ernst-Peter Nawothnig
Post by Joachim Boensch
Post by Ernst-Peter Nawothnig
Für die Mikrowelle gilt: Glas ist Glas, also vom Material her ja. Es
darf nichts Metallisches dran sein, und es gibt kompliziert geformte
bzw. mehrteilig zusammengesetzte Glasgeräte, denen man generell keine
Wärmespannungen zumuten sollte, aber eine Schale gehört wohl nicht
dazu. Ernst-Peter
Bei Kristall denke ich an Bleikristall. Wie verhält sich der in der
Mikrowelle? Da ist ja jede Menge Metall drin, obwohl man nichts sieht.
Keineswegs. Glas = geschmolzenes Metalloxidgemisch, ohne jegliche
metallische Eigenschaften.
Wobei aber ein Glas AFAIK per Definition ein amorpher Feststoff ist,
womit es keine Kristallstruktur haben sollte. Kristallglas hat
Kristallstruktur und ist damit eigentlich kein Glas mehr.

Aber anyway, ob das Blei in einer amorphen Verbindung vorliegt oder im
Kristzallverbund steckt, sollte da wohl ehger nichts ausmachen.

Kochsalz (Natriumchlorid) ist schließlich auch nicht bleichend, nur weil
es Chlor enthält.

Florian
Jochen Kriegerowski
2004-12-31 07:16:31 UTC
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Post by Florian Kruse
Wobei aber ein Glas AFAIK per Definition ein amorpher Feststoff ist,
womit es keine Kristallstruktur haben sollte. Kristallglas hat
Kristallstruktur und ist damit eigentlich kein Glas mehr.
Nein, Kristallglas heißt nur Kristallglas, ist aber trotzdem Glas ohne
Kristallstruktur.

Gruß
Jochen
Florian Kruse
2004-12-31 07:48:06 UTC
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Post by Jochen Kriegerowski
Post by Florian Kruse
Wobei aber ein Glas AFAIK per Definition ein amorpher Feststoff ist,
womit es keine Kristallstruktur haben sollte. Kristallglas hat
Kristallstruktur und ist damit eigentlich kein Glas mehr.
Nein, Kristallglas heißt nur Kristallglas, ist aber trotzdem Glas ohne
Kristallstruktur.
Oh, echt? Hm, du scheinst recht zu haben.

Und ich meine, mir hat das mal jemand erzählt, bei dem ich das
eigentlich gar nicht in Frage stellen wollte (Lehrer, Prof oder so).
Naja, man soll nicht alles glauben.

Florian
Rainer Huebenthal
2004-12-31 07:59:43 UTC
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Post by Florian Kruse
Post by Jochen Kriegerowski
Nein, Kristallglas heißt nur Kristallglas, ist aber trotzdem Glas ohne
Kristallstruktur.
Oh, echt? Hm, du scheinst recht zu haben.
Und ich meine, mir hat das mal jemand erzählt, bei dem ich das
eigentlich gar nicht in Frage stellen wollte (Lehrer, Prof oder so).
Naja, man soll nicht alles glauben.
Kristallglas heisst Kristallglas, weil es einen hohen
Brechungsindex hat und daher funkelt wie ein
(Diamant)kristall. Auf Kosten der "Härte" der Oberfläche..

Zum OP: Da sich auch Glas in der Mikrowelle nenneswert
erwaermen kann, würde ich nur entsprechendes Glas auch in die
Mikrowelle stellen. Entweder billiges oder gegeignetes, aber
sicher kein Kristallglas, das in der Regel nicht besonders gut
Spannungen vertraegt und auch wegen der lokalen Überhitzung
des Inhalts ziemlichen Spannungen ausgesetzt sein kann.

cu
Rainer
--
http://www.reisetraeume.com
Florian Kruse
2004-12-31 00:00:17 UTC
Permalink
Post by Joachim Boensch
Post by Ernst-Peter Nawothnig
Für die Mikrowelle gilt: Glas ist Glas, also vom Material her ja. Es
darf nichts Metallisches dran sein, und es gibt kompliziert geformte
bzw. mehrteilig zusammengesetzte Glasgeräte, denen man generell keine
Wärmespannungen zumuten sollte, aber eine Schale gehört wohl nicht
dazu. Ernst-Peter
Bei Kristall denke ich an Bleikristall. Wie verhält sich der in der
Mikrowelle? Da ist ja jede Menge Metall drin, obwohl man nichts sieht.
Warum darf eigentlich kein Metall in die Mikrowelle? Weil da Ströme
induziert werden könnten oder was?

Ich denke aber, dass es mit den metallischen Eigenschaften wie
Leitfähigkeit und so zu tun haben dürfte, oder? Und die sollte so ein
Bleikristall doch eigentlich nicht haben.

So denke ich mir das, hab aber im Zweifelsfall keine Ahnung.

Florian
Rainer Huebenthal
2004-12-31 08:02:46 UTC
Permalink
Post by Florian Kruse
Warum darf eigentlich kein Metall in die Mikrowelle?
Es gibt Mikrowellengeraete, die das vertragen, und
-insbesonders- ältere Modelle, die das nicht vertragen.
Post by Florian Kruse
Weil da Ströme
induziert werden könnten oder was?
Es können ziemlich hohe feldstärken und auch Blitze entstehen,
die das Magnetron zerstören.
Post by Florian Kruse
Ich denke aber, dass es mit den metallischen Eigenschaften wie
Leitfähigkeit und so zu tun haben dürfte, oder? Und die sollte so ein
Bleikristall doch eigentlich nicht haben.
Das Blei im Bleikristall liegt ja auch nicht in einer
metallischen Bindung vor.

cu
Rainer
--
http://www.reisetraeume.com
Joachim Boensch
2004-12-31 13:36:19 UTC
Permalink
Post by Florian Kruse
Ich denke aber, dass es mit den metallischen Eigenschaften wie
Leitfähigkeit und so zu tun haben dürfte, oder? Und die sollte so ein
Bleikristall doch eigentlich nicht haben.
So denke ich mir das, hab aber im Zweifelsfall keine Ahnung.
Florian
Ich ziehe meine Frage ganz diskret zurück.

Grüße

Joachim

--
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restart universe?
Y/N
Lutz Bojasch
2004-12-31 08:39:18 UTC
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Post by Joachim Boensch
Post by Ernst-Peter Nawothnig
Für die Mikrowelle gilt: Glas ist Glas, also vom Material her ja. Es
darf nichts Metallisches dran sein, und es gibt kompliziert geformte
bzw. mehrteilig zusammengesetzte Glasgeräte, denen man generell keine
Wärmespannungen zumuten sollte, aber eine Schale gehört wohl nicht
dazu. Ernst-Peter
Bei Kristall denke ich an Bleikristall. Wie verhält sich der in der
Mikrowelle? Da ist ja jede Menge Metall drin, obwohl man nichts sieht.
Hallo
Das dürfte nichts ausmachen denn es gibt auch in dieser Glasmischung
keine elektrisch leitenden Teile in denen sich Wirbelströme bilden
könnten. Die Bleimoleküle spielen dabei keine Rolle. Anders wäre es wenn
man glühendes Glas in eine MW stellen würde, dieses kann IMO Strom
leiten... Vielleicht mal ein nettes Experiment!?
Gruß Lutz
W. Krail
2004-12-31 10:59:27 UTC
Permalink
Post by Ernst-Peter Nawothnig
Post by dani hild
Hallo,
ich habe eine Schale aus Kristallglas geschenkt bekommen. Kann ich die
auch in der Mikrowelle verwenden?
Für die Mikrowelle gilt: Glas ist Glas, also vom Material her ja. Es
darf nichts Metallisches dran sein, und es gibt kompliziert geformte
bzw. mehrteilig zusammengesetzte Glasgeräte, denen man generell keine
Wärmespannungen zumuten sollte, aber eine Schale gehört wohl nicht dazu.
Ernst-Peter
Es gibt Glas mit Metallbeimischungen und ohne solche. Bei Bleikristall
könnte Blei im Glas sein. Allerdings sollte man wegen der Lebensdauer
der Schüsseln nur feuerfestes (entspanntes) Glas nehmen.


Grüße

Wolfram
Sabine Wolf
2004-12-31 11:54:18 UTC
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W. Krail schrieb
Post by W. Krail
Es gibt Glas mit Metallbeimischungen und ohne solche. Bei Bleikristall
könnte Blei im Glas sein. Allerdings sollte man wegen der Lebensdauer
der Schüsseln nur feuerfestes (entspanntes) Glas nehmen.
Und für Lebensmittel sollten man auf bleihaltige Behältnisse eh besser
verzichten.

Sabine
Rainer Huebenthal
2004-12-31 12:06:41 UTC
Permalink
Post by Sabine Wolf
Und für Lebensmittel sollten man auf bleihaltige Behältnisse eh besser
verzichten.
Bzgl Blei in Bleikristall: Das ist nun wirklich unbedneklich
hinsichtlich der Abgabe von Blei in Lebensmittel. Nicht
unbedenklich hingegen ist der herstellungsprozess im
allgemeinen, aber das gilt fuer alle Schwermetallhaltigen
Gegenstaende.

cu
Rainer
--
http://www.reisetraeume.com
Jochen Kriegerowski
2004-12-31 07:18:41 UTC
Permalink
Post by dani hild
ich habe eine Schale aus Kristallglas geschenkt bekommen. Kann ich die
auch in der Mikrowelle verwenden?
Ist die sehr dickwandig, hat deutlich unterschiedliche Wandstärken oder
ist gar geschliffen? Dann geht das nicht! Dann sind die Spannungen durch
die unterschiedliche Aufheizung zu groß und das Ding springt.

Würdest du dich trauen, kochendes Wasser reinzugießen? Wenn ja, dann
trau' dich auch mit der Mikrowelle.

Gruß
Jochen
Heidi Faul
2004-12-31 07:53:52 UTC
Permalink
Post by dani hild
Hallo,
ich habe eine Schale aus Kristallglas geschenkt bekommen. Kann ich die
auch in der Mikrowelle verwenden?
Befürchte beinahe nicht ;-( Wäre ärgerlich.
Ein Aufleber gabs auch. Stand aber nur "Kristallglas" drauf.
So eine Schale ist doch sicher sehr schnell mit der Hand gespühlt.
Oder??,,,,,Heidi
Inge Schneider
2004-12-31 07:57:10 UTC
Permalink
Post by Heidi Faul
Post by dani hild
Hallo,
ich habe eine Schale aus Kristallglas geschenkt bekommen. Kann ich die
auch in der Mikrowelle verwenden?
Befürchte beinahe nicht ;-( Wäre ärgerlich.
Ein Aufleber gabs auch. Stand aber nur "Kristallglas" drauf.
So eine Schale ist doch sicher sehr schnell mit der Hand gespühlt.
Oder??,,,,,Heidi
Eine Mikrowelle, die auch spült? Wo gibbet die? ;-)

Inge
--
Der Hund ist die Tugend, die sich nicht
zum Menschen machen konnte und dabei zum Tier wurde.
[Victor Hugo]
Rainer Huebenthal
2004-12-31 08:05:34 UTC
Permalink
Post by Heidi Faul
So eine Schale ist doch sicher sehr schnell mit der Hand gespühlt.
Oder??,,,,,Heidi
a) spülen schreibt man ohne "h"
b) "Multiple question marks," he went on, shaking his head,
"are a sure sign of a diseased mind."
Terry Pratchett
c) Ich hab schon viele Kombigeräte gesehen, aber noch nie eine
Mikrowelle, die auch spülen kann. Die Belgier sind schon ein
gar merkwürdiges Völkchen.

cu
Rainer
--
http://www.reisetraeume.com
dani hild
2004-12-31 14:05:03 UTC
Permalink
Recht herzlichen Dank für die Antworten.
Werde ich mal meiner Tante mitteilen...
Die Schale ist recht dickwandig + glatt (kein Muster oder Schliff drin).
Also: ich werde es auf einen Versuch ankommen lassen. Melde euch das
Ergebnis. Wenn sie hin ist, bin ich schlauer ;-)

prima rutsch wünscht euch
dani
--
Erstellt mit Operas revolutionärem E-Mail-Modul: http://www.opera.com/m2/
dani hild
2005-01-02 16:45:02 UTC
Permalink
Hi,

Schale hat den Mikrowellentest bestanden. Funzt. Alles ok.
gruß
dani
--
Erstellt mit Operas revolutionärem E-Mail-Modul: http://www.opera.com/m2/
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