Discussion:
Kronkorken sammeln - warum?
(zu alt für eine Antwort)
Stefan Schmitz
2024-02-22 15:22:53 UTC
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Ich vermute, es geht hier nur um symbolische Spendenbeträge, die das
Einsammeln und Transportieren der Kronkorken kaum wett machen dürften.
Ich vermute, das landet ebenso im normalen Metall-Misch-Schrott und
damit bei einem beliebigen Recyclingunternehmen, dessen Abgase dann in
die Umwelt geblasen werden - und ich lebte neben einem Stahlwerk, das
auch auf solches Recycling umgestellt werden sollte. Dort putzten wir
die Dachflächenfenster wöchentlich mit der Glitzi-Scheuerseite, Schnee
war dort zwei Tage später immer gelb-schwarz.
Aber vielleicht übersehe ich ja etwas wichtiges dabei?
In größeren Mengen gesammelt kann man das Metall einschmelzen. Im
Restmüll sind die kleinen Dinger verloren.

https://blechwech.de/was-passiert-mit-den-kronkorken/
Martin Τrautmann
2024-02-22 15:48:48 UTC
Permalink
Post by Stefan Schmitz
Ich vermute, es geht hier nur um symbolische Spendenbeträge, die das
Einsammeln und Transportieren der Kronkorken kaum wett machen dürften.
Ich vermute, das landet ebenso im normalen Metall-Misch-Schrott und
damit bei einem beliebigen Recyclingunternehmen, dessen Abgase dann in
die Umwelt geblasen werden - und ich lebte neben einem Stahlwerk, das
auch auf solches Recycling umgestellt werden sollte. Dort putzten wir
die Dachflächenfenster wöchentlich mit der Glitzi-Scheuerseite, Schnee
war dort zwei Tage später immer gelb-schwarz.
Aber vielleicht übersehe ich ja etwas wichtiges dabei?
In größeren Mengen gesammelt kann man das Metall einschmelzen. Im
Restmüll sind die kleinen Dinger verloren.
https://blechwech.de/was-passiert-mit-den-kronkorken/
"Vielfach hört man, dass Metall in der Müllverbrennungsanlage sowieso
aussortiert werde und eine Abfalltrennung daher unnötig sei. Fakt ist
aber, dass dies nicht immer passiert, da diese Trennung mit Kosten
verbunden ist"

Es kann also sein, dass sie verloren wären - aber das ist nicht
automatisch und immer so. Tatsächlich halte ich das aussortieren von
Eisenmetallen per Magnet für heute normalen Standard.
Stefan Schmitz
2024-02-22 17:03:42 UTC
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Post by Martin Τrautmann
"Vielfach hört man, dass Metall in der Müllverbrennungsanlage sowieso
aussortiert werde und eine Abfalltrennung daher unnötig sei. Fakt ist
aber, dass dies nicht immer passiert, da diese Trennung mit Kosten
verbunden ist"
Es kann also sein, dass sie verloren wären - aber das ist nicht
automatisch und immer so. Tatsächlich halte ich das aussortieren von
Eisenmetallen per Magnet für heute normalen Standard.
Mag ja sein, dass das gemacht wird. Aber ein Magnet kann nicht alle noch
so kleinen Metallteile aus dem Riesenberg herausfischen. Wie soll der
etwas anziehen, das unter schwereren nichtmagnetischen Sachen liegt?
Martin Τrautmann
2024-02-22 20:12:51 UTC
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Post by Stefan Schmitz
Post by Martin Τrautmann
"Vielfach hört man, dass Metall in der Müllverbrennungsanlage sowieso
aussortiert werde und eine Abfalltrennung daher unnötig sei. Fakt ist
aber, dass dies nicht immer passiert, da diese Trennung mit Kosten
verbunden ist"
Es kann also sein, dass sie verloren wären - aber das ist nicht
automatisch und immer so. Tatsächlich halte ich das aussortieren von
Eisenmetallen per Magnet für heute normalen Standard.
Mag ja sein, dass das gemacht wird. Aber ein Magnet kann nicht alle noch
so kleinen Metallteile aus dem Riesenberg herausfischen. Wie soll der
etwas anziehen, das unter schwereren nichtmagnetischen Sachen liegt?
Es wäre verwegen, zu erwarten, dass man unten aus einer Tonne
rausfischen kann, wenn oben zehn tote Katzen drüber liegen. Aber das
Material wird ja gerne noch weiter geschreddert und auf etliche Meter
Transportband verteilt.
Ludger Averborg
2024-02-22 21:18:31 UTC
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Post by Stefan Schmitz
Post by Martin Τrautmann
"Vielfach hört man, dass Metall in der Müllverbrennungsanlage sowieso
aussortiert werde und eine Abfalltrennung daher unnötig sei. Fakt ist
aber, dass dies nicht immer passiert, da diese Trennung mit Kosten
verbunden ist"
Es kann also sein, dass sie verloren wären - aber das ist nicht
automatisch und immer so. Tatsächlich halte ich das aussortieren von
Eisenmetallen per Magnet für heute normalen Standard.
Mag ja sein, dass das gemacht wird. Aber ein Magnet kann nicht alle noch
so kleinen Metallteile aus dem Riesenberg herausfischen. Wie soll der
etwas anziehen, das unter schwereren nichtmagnetischen Sachen liegt?
Auch größere Teile kann der Magnet nicht aus dem Riesenberg herausfischen.
Die Müllteile werden auf einem Band auf geschwindigkeit gebracht, fliegen dann
durch die Luft durch ein Magnetfeld. Die magnetische Teile werden so gebremst
und fallen vor einer Trennwand runter, die nichtmagnetischen fligen weiter bis
hinter die Trennwand.
https://de.wikipedia.org/wiki/Magnettrennung

l.
Marcel Mueller
2024-02-23 05:28:04 UTC
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Post by Stefan Schmitz
Post by Martin Τrautmann
Es kann also sein, dass sie verloren wären - aber das ist nicht
automatisch und immer so. Tatsächlich halte ich das aussortieren von
Eisenmetallen per Magnet für heute normalen Standard.
Mag ja sein, dass das gemacht wird. Aber ein Magnet kann nicht alle noch
so kleinen Metallteile aus dem Riesenberg herausfischen. Wie soll der
etwas anziehen, das unter schwereren nichtmagnetischen Sachen liegt?
Das klappt ganz gut, solange es nicht in geschlossenen Behältern ist.
Man muss halt einen "dicken" Magneten nehmen und den Müll ausschütten.
Als erstes holt er die ferromagnetischen Materialien, üblicherweise nur
Eisen. Und in Stufe 2 mit einem schnell veränderlichen Magnetfeld
bekommt man auch noch die elektrischen Leiter, also NE-Metalle und
Edelstahl raus.


Marcel
Juergen
2024-02-22 20:48:08 UTC
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Am Thu, 22 Feb 2024 14:06:50 +0100 schrieb Martin ?rautmann
Früher gab es hier auch in der Region Sammeltonnen
"Korken für Kork"
...in Kork steht ein Epilepsiezentrum. Dort wurden Korken händisch
sortiert, dann geschreddert und neue Korkprodukte daraus gemacht, wohl
überwiegend als Wärme- und Trittschalldämmung, nicht wieder für
Getränkeflaschen. Das wurde aber nicht mehr bezuschusst und dann als
unwirtschaftlich eingestellt - aber das kam mir wenigstens noch sinnvoll
vor, weil Kork miserabel brennt und nicht verrottet, aber sinnvoll
recycelt werden kann. Rein wirtschaftlich ist aber wohl der Aufwand
dafür größer als mit dem Öl Styroporplatten zu schäumen.
Die Frage ist auch, ob es noch genug Korken aus Wein- und Sektflaschen
gibt, damit sich das lohnt. Wohne in Franken, hier ist inzwischen
praktisch komplett auf Schraubverschluss umgestellt. Nicht zuletzt auf
Wunsch der Gastronomie, Wein der nach Kork schmeckt ist dort ja
letztlich ein Totalverlust.

cu.
Juergen
--
\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\
\ Freie Bits für freie Buerger \
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Ludger Averborg
2024-02-22 21:20:49 UTC
Permalink
Post by Juergen
Wohne in Franken, hier ist inzwischen
praktisch komplett auf Schraubverschluss umgestellt. Nicht zuletzt auf
Wunsch der Gastronomie, Wein der nach Kork schmeckt ist dort ja
letztlich ein Totalverlust.
Und auf meinen Wunsch. Denn: eine Hand hat man immer zur Hand.

l.
Stefan Ram
2024-02-24 18:20:16 UTC
Permalink
Post by Ludger Averborg
Und auf meinen Wunsch. Denn: eine Hand hat man immer zur Hand.
Ich stimme Dir vollkommen zu! Neulich fand ich sogar "Vernaccia
di San Gimignano" mit Schraubverschluß (diese Weinsorte hat für
mich einen sentimentalen Wert, weil ich mal in San Gimignano
war). Die Hersteller der Korkenweine wissen gar nicht,
welche Umsätze ihnen mit mir entgehen. Zum Beispiel würde
ich gerne mal wieder griechische Likörweine wie Imiglykos oder
Mavrodaphne kaufen - aber die gibt's hier alle nur mit Korken.

Wir hatten einen Mitschüler, der Aluminiumfolien gesammelt hat,
"denn von nur so-und-so-viel gesammelten Aluminiumfolien kann
man dann für einen Behinderten einen Rollstuhl kaufen".
Frank Nitzschner
2024-02-25 08:51:43 UTC
Permalink
Post by Stefan Ram
Wir hatten einen Mitschüler, der Aluminiumfolien gesammelt hat,
"denn von nur so-und-so-viel gesammelten Aluminiumfolien kann
man dann für einen Behinderten einen Rollstuhl kaufen".
Das gab es WIMRE schon in den zwanziger Jahren des vorigen
Jahrhunderts, aber zwecks Freikauf von Negersklaven..

Grüsse
Frank

Mike Grantz
2024-02-23 04:31:15 UTC
Permalink
Wie hoch ist der Wertstoffgehalt der je 2 Gramm Metall je Kronkorken
Du hast herausgefunden, wie viel so ein Kronkorken wiegt, hast dann aber
plötzlich aufgehört weiterzulesen? Warum? Die Organisationen und
Sammelstellen sind sehr transparent mit ihren Daten.

Ich werde jetzt nicht das Googlemännchen für dich machen, aber ich gebe
dir einen Anhaltspunkt: Für eine Impfung reichen ~460 Kronkorken. Und
_eine_ der vielen Sammelstellen hat in ~4 Jahren bereits ~135 Tonnen
gesammelt, verwertet und gespendet.
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