Christian Koch
2012-12-07 21:40:19 UTC
Hallo allerseits,
ein aktueller Erfahrungsbericht zu einem altbekannten Thema.
Unser 17 Jahre alter Einbaukühlschrank war defekt. Wir haben uns deshalb vor
kurzem einen neuen Kühlschrank KI18LA75 der Firma Siemens gekauft. Dieser
Kühlschrank hat - wie der alte - ein eingebautes Gefrierfach. Uns war
bewußt, daß solch eine Kühl-Gefrier-Kombination energetisch nicht optimal
ist, aber wir brauchen das Gefrierfach.
Nach der ersten Messung mit einem Energie-Meßgerät KD302 war ich dennoch
überrascht, denn der hochgerechnete Jahresverbrauch bei 6°C
Kühlraumtemperatur und ca. 18 °C Umgebungstemperatur beträgt ca. 120 kWh.
Siemens gibt einen Jahresverbrauch von nur 101 kWh an. Und der Sommer steht
erst noch bevor. Der Kompressor leistet übrigens ca. 40 Watt.
Nach Recherche im Handbuch stellte ich fest, daß der Kühlschrank automatisch
die Glühlampen-Innenbeleuchtung schon bei einer Umgebungstemperatur unter
20°C als Heizung (ca. 6 Watt Leistung) nutzt, damit das Gefrierfach sicher
auf -18°C gehalten wird. Daraufhin habe ich in unserem Kühlschrank vorerst
die Glühlampe herausgeschraubt und die Kühltemperatur auf 4°C abgesenkt,
damit das Gefrierfach trotzdem noch halbwegs kalt bleibt. Der hochgerechnete
Jahresverbrauch beträgt nun ohne Glühlampenheizung ca. 65 kWh, die
Gefrierfachtemperatur schwankt um 16 ±2°C. Wahrscheinlich werde ich statt
der Glühlampe eine LED-Lampe einschrauben, die dann zwar immer noch etwas
heizt, aber wesentlich weniger als die Glühlampe.
Es gibt energetisch bessere Alternativen zur Innenheizung, wie z.B. mit
einem Umschaltventil und getrennten Kühlkreisläufen. Offensichtlich aus
Kostengründen setzt Siemens immer noch auf die Glühlampenlösung, zumal
der Energieverbrauch nach EU-Richtlinie bei 25°C Umgebungstemperatur
gemessen wird. Bei dieser Temperatur ist die Glühlampenheizung natürlich
abgeschaltet.
Die Stiftung Warentest schreibt 11/2007:
"Fallstricke für Stromsparer
[...] Im Test sank der Stromverbrauch oft um mehr als 30 Prozent, wenn
wir die Umgebungstemperatur von 25 auf 16 Grad reduzierten. [...]
Aber: Bei vier Kühlschränken klappt der Spartipp nicht; sie verbrauchten
bei Zimmertemperaturen von 16 °C mehr Strom als bei 25 °C."
Mit anderen Worten ist es energetisch besser, solche Kühlschränke entgegen
den Ratschlägen neben den Herd, die Heizung oder in die Sonne zu stellen.
Im Internet finden sich ältere, ähnliche Erfahrungsberichte [1][2]:
"Wenn Ingenieure und Bürokraten eine verschworene Gemeinschaft bilden,
kommen Kühlschränke heraus, die von innen beleuchtet und beheizt werden.
Und die dabei trotzdem das Gütesiegel 'niedriger Stromverbrauch' tragen."
Christian.
[1] <http://www.wdr5.de/fileadmin/user_upload/Sendungen/Leonardo/2009/08/Manuskripte/ms090820Kuehlschrank_Courts.pdf>
[2] <http://forum.electronicwerkstatt.de/phpBB/Ersatzteile_Reparatur_Haushalt/warum_brennt_im_kuehlschrank_die_innenbeleuchtung_tuer_ist_zu-t2552f40_bs0.html>
ein aktueller Erfahrungsbericht zu einem altbekannten Thema.
Unser 17 Jahre alter Einbaukühlschrank war defekt. Wir haben uns deshalb vor
kurzem einen neuen Kühlschrank KI18LA75 der Firma Siemens gekauft. Dieser
Kühlschrank hat - wie der alte - ein eingebautes Gefrierfach. Uns war
bewußt, daß solch eine Kühl-Gefrier-Kombination energetisch nicht optimal
ist, aber wir brauchen das Gefrierfach.
Nach der ersten Messung mit einem Energie-Meßgerät KD302 war ich dennoch
überrascht, denn der hochgerechnete Jahresverbrauch bei 6°C
Kühlraumtemperatur und ca. 18 °C Umgebungstemperatur beträgt ca. 120 kWh.
Siemens gibt einen Jahresverbrauch von nur 101 kWh an. Und der Sommer steht
erst noch bevor. Der Kompressor leistet übrigens ca. 40 Watt.
Nach Recherche im Handbuch stellte ich fest, daß der Kühlschrank automatisch
die Glühlampen-Innenbeleuchtung schon bei einer Umgebungstemperatur unter
20°C als Heizung (ca. 6 Watt Leistung) nutzt, damit das Gefrierfach sicher
auf -18°C gehalten wird. Daraufhin habe ich in unserem Kühlschrank vorerst
die Glühlampe herausgeschraubt und die Kühltemperatur auf 4°C abgesenkt,
damit das Gefrierfach trotzdem noch halbwegs kalt bleibt. Der hochgerechnete
Jahresverbrauch beträgt nun ohne Glühlampenheizung ca. 65 kWh, die
Gefrierfachtemperatur schwankt um 16 ±2°C. Wahrscheinlich werde ich statt
der Glühlampe eine LED-Lampe einschrauben, die dann zwar immer noch etwas
heizt, aber wesentlich weniger als die Glühlampe.
Es gibt energetisch bessere Alternativen zur Innenheizung, wie z.B. mit
einem Umschaltventil und getrennten Kühlkreisläufen. Offensichtlich aus
Kostengründen setzt Siemens immer noch auf die Glühlampenlösung, zumal
der Energieverbrauch nach EU-Richtlinie bei 25°C Umgebungstemperatur
gemessen wird. Bei dieser Temperatur ist die Glühlampenheizung natürlich
abgeschaltet.
Die Stiftung Warentest schreibt 11/2007:
"Fallstricke für Stromsparer
[...] Im Test sank der Stromverbrauch oft um mehr als 30 Prozent, wenn
wir die Umgebungstemperatur von 25 auf 16 Grad reduzierten. [...]
Aber: Bei vier Kühlschränken klappt der Spartipp nicht; sie verbrauchten
bei Zimmertemperaturen von 16 °C mehr Strom als bei 25 °C."
Mit anderen Worten ist es energetisch besser, solche Kühlschränke entgegen
den Ratschlägen neben den Herd, die Heizung oder in die Sonne zu stellen.
Im Internet finden sich ältere, ähnliche Erfahrungsberichte [1][2]:
"Wenn Ingenieure und Bürokraten eine verschworene Gemeinschaft bilden,
kommen Kühlschränke heraus, die von innen beleuchtet und beheizt werden.
Und die dabei trotzdem das Gütesiegel 'niedriger Stromverbrauch' tragen."
Christian.
[1] <http://www.wdr5.de/fileadmin/user_upload/Sendungen/Leonardo/2009/08/Manuskripte/ms090820Kuehlschrank_Courts.pdf>
[2] <http://forum.electronicwerkstatt.de/phpBB/Ersatzteile_Reparatur_Haushalt/warum_brennt_im_kuehlschrank_die_innenbeleuchtung_tuer_ist_zu-t2552f40_bs0.html>